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Zwischen den Tagen

Ich fühle mich irgendwie seltsam. Wie zwischen Baum und Borke. Geht es Ihnen auch so?

Vielleicht liegt das an diesen Tagen, den Tagen „zwischen den Jahren“, wie man so sagt: Weihnachten steckt mir noch in den Knochen. Und der Jahreswechsel grüßt schon, lockt vielleicht mit Party, Sekt und Feuerwerk.

Ein großes, besinnliches Fest liegt hinter mir. Ein fröhliches Fest liegt vor mir. Ich bin hin und hergerissen.

Früher, als ich noch Kind war, schien die Zeit zwischen den Jahren irgendwie langsamer zu vergehen. Alles war gedämpft und ein wenig ruhiger als normal.

Heute erlebe ich diese Tage nicht mehr so „magisch.“

Und doch bemerke ich gerade zwischen den Jahren: Ich kann die Zeit nicht anhalten. Manchmal scheint sie mir zwischen den Fingern zu zerrinnen. Ein anderes Mal ist sie zäh wie Kaugummi.

Ich fühle mich irgendwie seltsam in diesen Tagen. Da tut es mir gut, zu wissen, dass ich im Strom der Zeit nicht allein bin. Ich habe Menschen um mich herum, die gerne ihre Zeit mit mir teilen. Das tut gut. Und ich fühle mich von Gott gehalten, gerade zwischen den Jahren.

In dieser Zwischenzeit, wo das zu Ende gehende Jahr sich mit Erinnerungen in meine Seele schleicht und das neue Jahr schon verheißungsvoll grüßt, vertraue ich auf Gottes gutes Geleit. Es ist eine schöne Zeit „zwischen den Jahren.“ Auch, wenn ich mich manchmal etwas seltsam fühle.