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Zuhause

Ich fühle mich schon lange nicht mehr wirklich zuhause. Über ein Jahr. Das klingt ziemlich dramatisch. Eigentlich ist der Grund dafür recht simpel: unser Haus wird seit über einem Jahr renoviert. Ich weiß, das ist ein Privileg. Aber auch wenn ich seit Beginn des Umbaus sogar in derselben Straße wohne, habe ich kein wirkliches Zuhause. Als würde ich mir nicht erlauben, woanders anzukommen, als in meinem Haus, das aktuell all unsere mentalen und finanziellen Ressourcen frisst. Ich habe das wirklich unterschätzt.

Aber das letzte Jahr hat mich dazu gebracht, für mich zu hinterfragen, was „zuhause“ für mich eigentlich bedeutet. Für mich war Zuhause eigentlich nie an ein Gebäude geknüpft. „Home is where your heart is“, sagt man. Diesen Spruch kann ich mittlerweile nicht mehr hören. Und trotzdem muss ich zugeben, dass es stimmt. Ein Zuhause-Gefühl ist nicht nur ein Dach über dem Kopf. Nicht nur einzelne Personen, auch wenn mein Mann zu meinem Zuhause-Gefühl dazugehört. Zuhause ist für mich der Ort, an dem mein Herz hängt. Erinnerungen und Gefühle, Gewohnheiten, die sich mit der Zeit einschleichen. Es ist der Ort, an dem ich immer wieder ankommen möchte. Und mein eigenes Leben führen kann.

Es gibt so Vieles, über das ich froh bin. Zum einen darüber, das Glück zu haben, ein Haus renovieren zu können. Zum anderen aber auch darüber, zu wissen, wo der Ort ist, an dem mein Herz ist und wo es die nächsten Jahre auch bleiben wird.