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Zielgerichtet

Für heute habe ich mir was vorgenommen: Nach dem Winter möchte ich (beziehungsweise muss ich;-) unseren Garten ein bisschen auf Vordermann bringen. Ich schnappe mir also die Arbeitsschuhe, -hose und die Handschuhe und schon geht’s los.

Allerdings: Angesichts der Masse an Sträuchern, die zu stutzen sind, fällt mir ein, dass ich demnächst auch noch meine Steuererklärung machen müsste. Und dann treffe ich auch noch meinen Nachbarn. Zusammen tauschen wir uns darüber aus, was wir zu dieser Jahreszeit nicht alles zu tun haben und dass das ja kaum zu schaffen ist. Und vor lauter Reden wissen wir dann auch schon bald gar nicht mehr, wo wir anfangen sollen. Da schleicht sich langsam aber sicher die Erkenntnis ein, dass ohnehin nur ein gemeinsames Grillen am Abend den Tag retten kann. Es gibt Samstage, die nehmen trotz Schwung und gutem Willen eine solche Wendung.

Und während ich mit dem Nachbarn kläre, wer was zum Grillen heute Abend mitbringt, fällt mir ein Vers aus der Bibel ein: „Wer die Hand an den Pflug legt und dabei zurückschaut, eignet sich nicht für das Reich Gottes.“ Ein harter Satz. Er beschreibt eine Erfahrung aus der Landwirtschaft. Wer einen Acker pflügt und zurückschaut, bekommt keine gerade Linie gezogen und das ist schlecht. Der Blick nach vorne ist notwendig. Das merkt man ja übrigens auch beim Fahrradfahren. Über die Schulter nach hinten zu gucken und dabei geradeaus weiterzufahren – versuchen Sie das mal! Aber bitte nur auf Feldwegen oder im Hof bei Ihnen zuhause.

Die Bedeutung des Verses ist klar: Wer nicht zielgerichtet lebt, kommt nicht weiter. Es ist wichtig, meine Aufgaben zu erledigen. Also gehe ich heute doch noch an die Sträucher ran. Und nach der Arbeit ist es dann umso schöner, mit dem Nachbarn zu grillen.