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Zähne zeigen

Im Schwimmbad kommt ein Junge zu mir gerannt und zeigt mir seinen knallgelben Sandkastenbagger. „Kuck mal, das hat mir die Zahnfee gebracht“, sagt der Kleine und strahlt mich stolz mit Seiner frischen Zahnlücke an.

Ich gratuliere Ihm und erinnere mich, dass auch bei mir die Zahnfee vorbeigekommen ist, als ich meinen ersten Milchzahn verloren hab. Er hat mehrere Tage gewackelt und ist am Ende beim Eisessen einfach im Erdbeereisbällchen stecken geblieben. Meine Eltern haben mir mit der Geschichte der Zahnfee die Angst vor diesem Moment genommen. Denn die Zahnfee hat ja als Belohnung für den Verlust immer ein kleines Mitbringsel im Gepäck.

Also hab ich meinen Zahn abends unter mein Kopfkissen gelegt. Am nächsten Morgen war der Zahn weg und es lag da eine glitzernde Karte, mit der mir ein Besuch im Zoo geschenkt wurde.

Morgen ist der weltweite Tag der Zahnfee. Ein Tag, um an dieses fabelhafte Ritual zu erinnern. Heute brauche ich die Zahnfee zum Glück nicht mehr. Dafür wächst mein Glaube an Gott. Der kann zwar nicht zaubern und Gott legt mir auch keine Geschenke auf den Nachttisch. Aber Gott nimmt mir auch die Angst vor allem Neuen. Und macht mir irgendwas Sorgen, dann gibt er mir das Vertrauen und die Stärke gut damit umzugehen.