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You‘ll Never Walk Alone

Es ist sowas wie die Hymne dieser Krise: You‘ll Never Walk Alone von Garry and the Pacemakers. Zig Radiosender in ganz Europa haben dieses Lied seit Ausbruch der Corona-Krise schon gespielt. Viele sogar gleichzeitig. Krankenhauspersonal hat es gesungen und damit Jürgen Klopp zu Tränen gerührt. Immer wieder: You‘ll Never Walk Alone. Du wirst niemals alleine unterwegs sein. Du wirst niemals alleine gehen. 

Allerdings: Irgendwie finde ich das ein bisschen ironisch, skurril oder sogar grotesk. In einer Zeit, in der alles von Social Distancing spricht, wird ein Lied zur Hymne, in dem gerade das Gegenteil versprochen wird. Auf der anderen Seite: ich glaube, dass das Lied gerade deshalb zur Hymne wird. Gerade jetzt. Denn wir alle haben das tiefe Bedürfnis, eben nicht alleine unterwegs zu sein.

Als Christ glaube ich, dass Gott jeden unserer Wege mitgeht. Und nicht nur das: Er weiß auch, wie  es sich anfühlt, so durch den Mist zu gehen wie wir gerade. Denn er hat in Jesus Christus alle Höhen und auch alle Tiefen menschlicher Existenz miterlebt. Von der Geburt in einem kalten, zugigen Stall bis hin zum Tod am Kreuz. Und weil es also weiß, wie es sich anfühlt, wenn es mal richtig blöd läuft. Und weil er das weiß, weiß er auch, was wir brauchen in dieser Situation und lässt uns das auch zukommen. In den Bemühungen und dem Einsatz des medizinischen Personals, in der Arbeit der Verkäuferinnen und Verkäufer, in der Nachbarschaftshilfe, wo manche von uns für andere einkaufen gehen. 

You’ll Never Walk Alone. Ich vertraue darauf, dass wir alle niemals alleine sind auf unseren Wegen. Und ich wünsche Ihnen, dass sie das auch genauso spüren und erfahren.