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Wollen wir unser Leben ändern?

Die Meldung ist in den letzten Tagen fast untergegangen. Vielleicht weil man Ähnliches schon so oft gehört hat. Vielleicht auch, weil das Problem so weit weg erscheint.

Wie dem auch sei. Fakt ist: Im südlichen Afrika sind so viele Menschen von Hunger betroffen wie noch nie zuvor. 45 Millionen, um ein wenig genauer zu werden. Das ist mehr als die Hälfte der Einwohner Deutschlands. „Diese Hungerkrise hat ein Ausmaß erreicht, wie wir es nie zuvor erlebt haben, und die gesammelten Erkenntnisse zeigen, dass es schlimmer wird“. Sagt die zuständige Regionaldirektorin des UN-Welternährungsprogramms. Es ist nicht die erste Warnung. Schon im Dezember hatte die UN vor schweren Hungersnöten gewarnt. XXXX

Steigende Durchschnittstemperaturen, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Korruption, Kriege undsoweiter –  die Ursachen für den Hunger in Afrika sind nicht neu. Aber sie werden leicht zu oberflächlich betrachtet.

Denn nicht zuletzt sind auch wir mitverantwortlich für die Ernährungssituation in Afrika. Dass es dort schon immer Trockenperioden und Hungersnöte gegeben hat, keine Frage. Aber seit der Jahrtausendwende wird deren Frequenz deutlich höher. Das liegt auch daran, dass hierzulande zum Beispiel so viel Auto gefahren wird und der CO2-Ausstoss den Klimawandel beschleunigt. Und weil Erdöl und damit Benzin nicht nachwächst, wird zunehmend auf Biokraftstoffe gesetzt. Die Ressourcen dafür werden zum großen Teil auf afrikanischen Äckern angebaut. Die Zahl der Felder für Lebensmittel sinkt somit.

Was dagegen steigt, ist der Konsum von Geflügelfleisch in Deutschland. Bloß möchte sich hier kaum jemand die Mühe machen, ein vollständiges Tier in seine Einzelteile zu zerlegen. Das Brustfilet gibt es deshalb auch separat zu kaufen. Der Rest des Tieres wird unter anderem nach Afrika exportiert und dort billig verkauft. Was auf den ersten Blick vernünftig erscheint, ist für die lokalen Züchter eine Katastrophe. Mit den Preisen für das europäische Hähnchenfleisch können sie nicht mithalten. Ihre Betriebe gehen pleite. Lebensmittel und andere Produkte können sie sich nicht mehr leisten.

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Bei allen Spenden, die die UN und andere jetzt hoffentlich gegen den Hunger in Afrika aquirieren werden – fest steht: Wenn sich das Leben der Menschen in Afrika nachhaltig verbessern soll, muss sich unseres zuerst ändern.