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Wie durch ein Wunder

Auf regennasser Fahrbahn kommt ein Auto von der Spur ab und rast eine Böschung runter. Der Wagen überschlägt sich mehrfach und bleibt schließlich auf dem Dach liegen. Das hätte schlimm ausgehen können. Aber, so heißt es in den Nachrichten, „wie durch ein Wunder wurde der Fahrer nur leicht verletzt“. Als „Wunder“ gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann. „Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung sowie den Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht“ (Quelle: Wikipedia).

Wir modernen Menschen sind so vertraut mit den Naturwissenschaften, dass es für uns eigentlich keine Wunder mehr geben kann. Was früher unerklärlich schien, entlockt uns heute nur noch ein Schulterzucken. Feuer, Donner, Elektrizität, pah! – wie das genau funktioniert, lernt doch jedes Schulkind! Uns ist schon klar, dass den Autofahrer aus den Nachrichten vor allem die Sicherheitstechnik seines Wagens gerettet hat. Und doch wollen wir gerne weiter an seine wundersame Rettung glauben. Wir hoffen auf Wunder in scheinbar aussichtslosen Situationen, bei Krankheit und in Angst und Not. „Wie durch ein Wunder“ wollen wir gerettet werden, auch wenn ein gutes Ende nach menschlichem Ermessen unwahrscheinlich ist.

Für Gläubige aber sind Wunder Ereignisse, bei denen sie unmittelbar Gott am Werke sehen. Und so steckt hinter der Hoffnung auf ein Wunder bei vielen von uns schlicht und einfach Gottvertrauen, das Vertrauen darauf, dass er uns auffängt und hält, wenn es brenzlig wird. So, wie bei dem Autounfall.