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Wettbewerb

In Schweden gibt es seit dem letzten Jahr keine Tabellen im Jugendfußball mehr. Jedenfalls für alle, die unter 13 Jahren sind. Manche Jugendligen in Österreich und Deutschland machen das bei den Kleinsten ähnlich. Was auf den ersten Blick etwas verrückt klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Den Kindern gehe es eher um gemeinsames Erleben und soziale Aktivitäten als um Wettbewerbe. Sagen Forschungsergebnisse. Es soll zwar weiter Sieger bei den Spielen geben, aber Wettbewerbe und Tabellen sind out.

„Was soll das denn?“, fragen sich viele. Es macht doch beim Fußball gerade den Reiz aus, bei einem Turnier oder über eine ganze Saison die beste Mannschaft zu küren. Und ich frage mich, wie es gerade bei den olympischen Winterspielen aussehen würde, wenn es keine Medaillen mehr gäbe?

Was die Schweden im Jugendfußball machen, signalisiert allerdings etwas ganz anderes: Die Kinder sollen Spaß am Sport haben. Und sich nicht schon in diesem Alter durch Leistungsdruck die Freude am Spiel verderben lassen. Ob das so funktioniert, sei mal dahingestellt. Interessant finde ich, dass gerade im Sport ein neuer Weg eingeschlagen werden soll. Da geht es ja sonst vor allem um den Leistungsgedanken. Die Botschaft aus Schweden ist: Leistung ist nicht alles.

Das ist übrigens ein durch und durch biblischer Gedanke. Die Bibel macht mir klar: Bei Gott zählt nicht das, was ich leiste. Bei Gott bin ich als Mensch wichtig, so wie ich bin. Wie viele Tore ich schieße oder wie gut ich in der Abwehr ausputze – das ist nicht alles. Und wenn die schwedische Initiative dazu anregt, genau darüber nachzudenken, dann ist das gut so.