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Wertvoll

„Ich war ein Mensch ohne Wert,“ hat mir Ilona, eine Teilnehmerin in einem Beschäftigungsprojekt, gesagt. Sie war lange arbeitslos. „Am Anfang“, sagte sie, „habe ich gedacht, dass ich schnell wieder Arbeit finde. Aber in meinem Beruf war ich nach acht Jahren Kindererziehung nicht auf dem neusten Stand. Und für die teuren berufsbezogenen Kurse hatte ich das Geld nicht.“. Ilona hat sich auch auf Stellen für Ungelernte beworben. Dort hielt man sie für überqualifiziert. „Am Ende“, sagte sie, „habe ich mir gar nichts mehr zugetraut.“.

Sie musste mit ihren drei Kindern umziehen, weil ihre Wohnung zu teuer war. Die neue Wohnung war in einem Stadtteil, in dem sich soziale Problemlagen ballen. Sie hat ihren Freundeskreis verloren. Und dann hat sie eine handfeste Depression bekommen.

Arbeit hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Neben dem Lebensunterhalt sichert sie auch die Tagesstruktur, die gesellschaftliche Anerkennung und die sozialen Kontakte.

In der Bibel finde ich eine Fülle von Bestimmungen, die sich mit sozialen Fragen befassen, auch mit dem Thema Arbeit. Menschen sollten schon damals, vor mehr als zweitausend Jahren, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit sichern können und dazu auch Unterstützung bekommen, wenn sie sie brauchten.

„Es stimmt einfach nicht,“ sagte Ilona, „dass man sich nur genug anstrengen muss. Das habe ich gelernt. Ohne die staatlich geförderte Beschäftigung und das Coaching hätte ich es gar nicht mehr geschafft“, da ist sie sich heute sicher.

Inzwischen gab es eine Förderung für die berufsbezogenen Fachkurse. Ilona ist wieder berufstätig. In ihrem erlernten Beruf. „Und die glücklichste Frau,“ sagt sie heute, „die Sie sich vorstellen können.“