Wer kann am weitesten sehen?

Drei Kinder aus einem Miethaus spielen im Hof. Sie fragen sich, wer von seiner Wohnung aus am weitesten sehen kann.
Der Junge aus dem ersten Stock meint: „Ich kann über die Felder und Wiesen sehen.“
Das Mädchen aus dem 2. Stock sagt. „Von meinem Balkon aus kann ich den Deich am Meer erkennen.“
Darauf der Junge aus dem 3. Stock: „Ich kann das Meer sehen und die Schiffe am Horizont.“
Dann lachen sie und fragen die Tochter des Hausmeisters: „Na, wie weit kannst du aus deiner Kellerwohnung sehen?“
Da sagt sie ganz leise: „Mein Bett steht ganz nah am Fenster. Und wenn es am Abend dunkel wird, kann ich die Sterne sehen.“
Dieses Spiel kenne ich auch. Wer kann am meisten, wer ist der Schnellste oder Beste?
Gerne erzähle ich von meinen Erfolgen und dem, was gerade so richtig gut läuft.
Von den Misserfolgen, den Niederlagen und Selbstzweifeln rede ich dagegen eher ungern.
Gerade in dunklen Zeiten wird meine Sehnsucht nach Gott wach. Dann suche ich so ein Fenster in der Kellerwohnung. Und dann schaue ich hinauf und manchmal sehe ich die Sterne. So ein Fenster mit Sternenhimmel kann für mich ein Gottesdienst, ein Bibelvers oder auch der Anruf eines Freundes sein.
Für mich ist das eine Erfahrung, die ich mit meinem Glauben verbinde.
Gottes Licht und Liebe kann mich in dunklen Zeiten über meine Not hinaussehen lassen.