Welt im Großen und im Kleinen

Mann, war ich aufgeregt, als mir meine Frau damals gesagt hat, dass sie schwanger ist. Gefreut habe ich mich natürlich, aber dann habe ich auch gedacht: Ich wollte doch eigentlich noch die Welt entdecken und auf Reisen gehen –mit einem Baby konnte ich mir das erst mal abschminken.

Ein Bekannter hat mir dann gesagt: Man kann die große Welt da draußen durch Reisen entdecken. Aber genauso gut kann man auch die kleine Welt in und um sich selbst entdecken. Und dann hat er einen Spruch von Erik Erikson, einem Psychologen zitiert: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt kennenlernt, aber nicht sich selbst?“

Und ich glaube, darum geht es, wenn man glücklich werden will: sich selbst kennenzulernen. Und in der Tat habe ich bei der Erziehung meiner Kinder weitaus mehr über mich erfahren als je zuvor: was mich freut und was mich ärgert, was mir Angst macht, was mir Hoffnung gibt.

Sich selbst kennen lernen, mit sich selbst gut auskommen. Dazu braucht es keine großen Reisen. Begegnungen im Kleinen, die helfen dabei.

Das spricht nicht gegen das Reisen, das mache ich nach wie vor gerne. Aber wichtiger ist es mir, zu lernen, was mir gut tut, und was auch nicht. So, wie Jesus gesagt hat: was hilft es Dir, wenn Du die ganze Welt gewinnst, aber an deiner Seele schaden nimmst?“ Zu sich selbst kommen, sich besinnen, sich selbst besser kennen lernen. Das ist mein Vorsatz für das  Neue Jahr – und vielleicht ist der ja auch etwas für Sie.