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Weise mir Herr Deinen Weg, das ich wandele in Deiner Wahrheit

Was für ein atemberaubender Ausblick auf die Nordsee. Dafür hat sich der beschwerliche Aufstieg hoch zu dieser besonderen Wanderdüne im dänischen Jütland echt gelohnt. Ich blicke diesen riesen Berg aus Sand entlang, dort steht, umspült von den Sandverwehungen, der alte Leuchtturm von Rubjerg Knude.

Vom alten Wirtshaus nebenan, ragt nur noch das kaputte Dach aus dem Sand.

Dieser Leuchtturm hat schon bessere Zeiten gesehen. Er ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Das Zeugnis einer Zeit, in der die Schiffe noch ohne GPS oder Sattelitennavigation über die Meere fuhren. Sein Licht war Orientierung für die Seeleute bei Sturm, Wind und Wellen. Eine Warnung vor gefährlichen Riffen und Sandbänken, ein Fixpunkt, auf den die Kapitäne zusteuern konnten. Für viele Matrosen war er die Gewissheit: „Ich bin bald zu Hause bei der Frau und den Kindern.“

Wenn mich nach den großen Ferien der Alltag wieder einholt, dann hilft es mir, mich in Gedanken wieder am Fuß dieses Leuchtturms zu träumen. Dann blicke ich wieder hinaus auf das Meer, den Rücken an die Mauer des Turms gelehnt, und ich fühle mich bei ihm so geborgen, wie bei einem alten Freund. Dieser Leuchtturm ist auch mein Fixpunkt, wenn ich Orientierung brauche. Er ist mein Ruhepunkt, zu dem ich immer wieder gehen kann, um mich neu auszurichten und Kraft zu schöpfen. Dabei kommt mir ein Vers aus Psalm 86 in den Sinn, wo es heißt: „Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit!“

Für den Beter dieses Psalms ist Gott wie dieser Leuchtturm. Er gibt ihm die Richtung für sein Leben an. In den dunklen und stürmischen Zeiten des Lebens ist Gott das Leuchtfeuer, das man in der Ferne sehen kann. Ein Licht der Hoffnung gegen die Angst, gegen Kummer und Traurigkeit. Als wollte er uns sagen: „Verliere nicht deinen Kurs! Lass dich nicht in die Irre führen von den vielen Irrlichtern, die um dich herum leuchten.“ Gottes Leuchtfeuer strahlt hell und warm. Und wenn wir uns von ihm leiten lassen, dann sehen wir in der Ferne schon bald das gute Land vor uns liegen.