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Weibliche Kirche

„Die Kirche muss weiblicher werden,“ sagt die Kommentatorin im Radio. Die Kirche? Von welcher Kirche ist hier die Rede?, denke ich und möchte gern dazwischenrufen: Das kann man doch so pauschal nicht sagen! In der evangelischen Kirche gibt es neben Pfarrern auch viele Pfarrerinnen, ohne Abstriche und völlig gleichberechtigt. Sie leiten Kirchengemeinden, sie feiern Gottesdienst und halten die Predigt, sie feiern mit der Gemeinde Abendmahl und reichen Brot und Kelch. Sie taufen und trauen, sie konfirmieren die Jugendlichen. Und: Der weibliche Anteil im Pfarrdienst wird steigen. Bereits heute sind mehr als 50 Prozent aller Studierenden im Fach Evangelische Theologie Frauen.

In der Evangelischen Kirche im Rheinland, zu der weite Teile des Saarlandes gehören, sind sitzen Frauen im Leitungsgremium. Sie nehmen dabei dieselbe Leitungsverantwortung wahr, wie ihre männlichen Kollegen.  Und die höchste Repräsentantin der Evangelischen Kirche in Deutschland ist ebenfalls eine Frau.

Natürlich ist bei alledem noch Luft nach oben. Von daher hat die Kommentatorin im Radio auch Recht, wenn sie sagt: „Die Kirche muss weiblicher werden.“ Aber zumindest die evangelische Kirche ist bereits weiblicher geworden. Und das ist auch gut so!