Wasser in Wein
Eine riesige Hochzeit – das ist die Kulisse für das erste Wunder Jesu. Der Evangelist Johannes berichtet davon. Im Dorf Kana steigt das Fest, aber dann ist plötzlich der Wein alle. Für das Hochzeitspaar ist das natürlich sehr, sehr peinlich.
Doch dann greift Jesus ein. Er lässt drei große Krüge mit Wasser füllen und macht daraus einen richtig guten Wein. So gut, dass die Diener sich wundern, warum erst jetzt die wirklich edlen Tropfen Wein aufgetragen werden. Und so kann dann fröhlich weiter gefeiert werden.
Johannes war es wichtig, uns zu erzählen, dass Jesus gleich am Anfang seines Wirkens ein Zeichen gesetzt hat. Die Menschen sollten durch dieses Wunder erkennen, dass mit Jesus etwas Neues und Großartiges beginnt. Er verwandelt Wasser in Wein als erste Einladung zum Feiern des Lebens.
Auch drei Jahre später, als sich Jesus beim letzten Passahmahl von seinen Jüngern verabschiedet, wird Wein wieder zum Zeichen. Der Kelch, den Jesus seinen Jüngern reicht, soll sie daran erinnern, dass sie von seiner Liebe getragen werden. Ich schließe einen Bund mit euch, sagt Jesus. Und so feiern wir als Christen in unseren Gottesdiensten die Liebe Gottes zu uns mit einem Kelch in der Hand.
Von Hieronymus, einem Theologen aus dem 4. bzw. 5 Jahrhundert ist überliefert, dass er einmal eine Begegnung mit einem Mann hatte. Der hatte ausgerechnet, dass Jesus bei dem Weinwunder auf der Hochzeit etwa 700 Liter Wasser in Wein verwandelt hatte. Und so fragt der Mann Hieronymus: „Haben denn die Hochzeitsgäste diese ungeheure Menge Wein ganz ausgetrunken?“
Hieronymus darauf: „Nein, wir trinken alle noch davon!“