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Wasser für alle

Bei mir zuhause ist es eigentlich jeden Tag das gleiche: Egal, ob unter der Dusche, beim Kaffee kochen, Geschirr spülen oder Wäsche waschen – ich muss nur den Wasserhahn aufdrehen bzw. Spül- oder Waschmaschine einschalten und schon kommt frisches, sauberes Wasser aus der Leitung. Ca. 120 Liter davon verbrauche ich im Haushalt. Pro Tag. Völlig selbstverständlich. Wasser – das ist im Grunde kein Thema für mich. Und ich vermute mal, den meisten von Ihnen geht es ähnlich.

Und trotzdem wird der Saarländische Rundfunk einen Gottesdienst zum Thema Wasser übertragen. Live für die ARD. Also deutschlandweit.  Am 1. Advent, von 10 bis 11 Uhr aus der Saarbrücker Ludwigskirche. Das Motto lautet: „Wasser für alle“, denn genau das ist der springende Punkt. Für viele Menschen ist Wasser nämlich absolut ein Thema. Weil sie nicht genug davon haben. In Kenia zum Beispiel weniger als 20 Liter pro Tag.

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt möchte das ändern. Deshalb eröffnet es seine 59. Aktion in diesem Gottesdienst am 1. Advent. Wer Brot für die Welt unterstützen möchte bei dieser Arbeit, der kann etwas spenden, klar. Der kann aber auch noch was anderes tun. Zum einen Präsenz zeigen. In den Gottesdienst in der Ludwigskirche gehen und auf diese Weise Menschen in ganz Deutschland und darüber hinaus klar machen: Mir ist das Thema nicht egal. Ich finde, dass sich etwas ändern muss an der Wasserversorgung auf dieser Welt.

Und der kann – zum anderen – auch das eigene Konsumverhalten überdenken. Für eine Tasse Kaffee beispielsweise, die trinke, sind zuvor 150 Liter Wasser verbraucht worden. Und für ein TShirt aus Baumwolle sind es sogar über 2000 Liter. Zur Bewässerung der Pflanzen, Reinigung der Bohnen bzw. der Wolle undsoweiter. All das geschieht in den Anbauländern. Das heißt: Dieses Wasser fehlt dann vor Ort. Da, wo Kaffee und Baumwolle wachsen.

Deshalb muss niemand auf Kaffee verzichten oder in Zukunft nur noch TShirts aus Polyester tragen. Aber es lohnt sich, mal drüber nachzudenken und den Konsum eventuell ein wenig zu reduzieren. Damit Wasser irgendwann vielleicht mal für alle Menschen kein Thema mehr ist.