Beiträge

Waschmachine

Auf dem Feldweg liegt eine Waschmaschine. Einfach so. Mitten auf dem Weg. Ich bin mit
dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit und muss an ihr vorbei. Was macht die
Waschmaschine auf dem Feldweg? Keine Ahnung. Irgendjemand muss sie hier verloren oder
einfach abgeladen haben. Jedenfalls liegt sie im Weg.

Der nächste Traktor kommt nicht an ihr vorbei. Der muss anhalten und sie aus dem Weg
räumen. Ganz schön nervig. Aber so ist es eben.

Als ich am nächsten Morgen wieder auf dem Feldweg zur Arbeit fahre, ist die Maschine weg.
Aber sie bleibt mir im Gedächtnis hängen. Immer, wenn ich an der Stelle vorbeikommen,
muss ich an die Waschmaschine denken. Sie war eine Unterbrechung des Weges. Auf alle
Fälle für die, die da lang fahren wollten. Aber war bzw. ist auch eine Unterbrechung für
meine Gedanken. Solche Unterbrechungen sind manchmal ganz nützlich. Sie stoppen den
normalen Tagesablauf und machen mir klar: halt mal an. Schnauf mal durch.
Nicht nur Waschmaschinen können meinen Tagesablauf unterbrechen. Da gibt es auch
anderes. Ein Gespräch mit dem Nachbarn. Ein Telefonat, das mich nachdenklich macht. Ein
Zeitungsartikel, der mich zum Nachdenken anregt.

Ich glaube, dass Unterbrechungen mir guttun. Sie sind so etwas wie ein Fingerzeig an Tagen,
an denen alles automatisch abzulaufen scheint. Und außerdem geben sie mir die
Möglichkeit, auch mal innezuhalten und mit Gott ins Gespräch zu kommen. Ihm zu danken
für das, was ich habe. Was ich längst für selbstverständlich nehme, was aber dennoch etwas
Besonderes ist. Zum Beispiel, dass ich morgens durch die wunderbare Natur mit dem Rad
zur Arbeit fahren kann. Mit oder ohne Waschmaschinen im Weg.