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Was gut tut

„Oma, kannst du bitte das Radio ausmachen?“, sagt der fünfjährige Jakob zu meiner Freundin. Die Nachrichten sind für ihn angsteinflößend. Berichte über Krieg, Klimawandel, Hunger, Energieknappheit.

Wie Jakob geht es mir auch manchmal. Dann fühle ich mich ohnmächtig gegenüber um sich greifendem Populismus, Hass, menschenverachtenden Parolen.

Von den Aposteln Paulus und Silas wird im Neuen Testament erzählt, dass sie in einer hoffnungslosen Situation, misshandelt im Gefängnis, in der sie nichts mehr tun konnten, gebetet haben. Sie haben Gott gedankt für das, was ihnen an Gutem begegnet war, sie haben ihre Sorgen Gott im Gebet mitgegeben. Mit Loben und Beten haben sie ihren Blick geweitet und konnten in dieser ausweglosen Situation Mut und Hoffnung schöpfen.

Daran möchte ich mir ein Beispiel nehmen. Wenn ich im Gebet meine Sorgen Gott überlasse, sind sie nicht weg, aber sie sind gut aufgehoben. Mein Kopf wird freier für freundliche Gedanken und Taten. Und davon gibt es eine ganze Menge. Da laden uns unsere Nachbarn spontan zum Abendessen ein. Jemand meldet sich mutig zu Wort, wenn ein anderer abgewertet wird. Menschen übernehmen Verantwortung, ohne auf ihren Vorteil zu schauen. Ein freundlicher Blick, ein aufmunterndes Wort, eine hilfreiche Tat – einfach so. Wie gut das tut! Da merke ich, dass kein noch so kleiner Beitrag sinnlos ist, sondern dass er hilft, die Welt freundlich zu gestalten. Das macht mir Mut, selbst tätig zu bleiben und mich für eine bessere Welt einzusetzen – für die Natur, für Tiere und Menschen.