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Vor 85 Jahren – Ermordung der ersten jüdischen Deutschen im KZ

Heute vor 85 Jahren, am 12. April 1933, wurde Rudolf Benario ermordet. Er wurde nur 24 Jahre alt. Benario war promovierter Volkswirt, lebte zuletzt in Fürth in Bayern. Schon früh hatte er sich gegen die Nazis engagiert. Er leitete eine Gruppe der Jungsozialisten, war KPD-Mitglied und Leiter der jüdisch-kommunistischen Intellektuellengruppe in Nürnberg.

Schon kurze Zeit nach der sogenannten Machtergreifung Hitlers 1933 wurde er von SA-Leuten verhaftet. Der „Fürther Anzeiger“ schrieb dazu: Der „… sattsam bekannte kommunistische Winsler und Jude Benario [w urde] in Schutzhaft genommen“.Einen Monat nach der Festnahme wurde Benario ins KZ Dachau gebracht. Dort haben SS-Leute ihn zunächst brutal zusammengeschlagen und schließlich am Abend des 12. April außerhalb des KZs im Wald erschossen. Rudolf Benario war eines der ersten Opfer, die in einem KZ hauptsächlich wegen ihres jüdischen Glaubens ermordet wurden. Millionen weitere sollten folgen.

Wir dürfen das Schicksal dieser Menschen sowie das der anderen unschuldigen Opfer der Nazis nicht vergessen. Nur so können wir heute wachsam und aufmerksam bleiben, um gegen menschenverachtende Entwicklungen und Antisemitismus anzugehen. Schlimm genug, dass erst seit 2007 eine Gedenktafel in Fürth an Benarios Schicksal erinnert. Aber unerträglich ist, dass diese Tafel 2013 gestohlen und dafür der Name des im KZ Dachau verantwortlichen SS-Kompanieführers auf den Boden geschrieben wurde. Das allein zeigt schon, wie nötig die Erinnerung an Rudolf Benario und all die anderen Opfer ist.