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Vom König und den beiden Söhnen

Neulich las ich auf meinem Kalenderblatt folgende Geschichte: „Ein König hatte zwei Söhne. Als der König merkte, dass die Zeit gekommen war, sein Königreich an einen seiner Söhne zu übertragen, stellte er ihnen folgende Aufgabe: „Füllt die Halle unseres Palastes bis sie ganz voll ist. Womit ist Eure Sache. Aber ihr dürft dafür nicht mehr ausgeben als die fünf Taler, die ich jedem von Euch gebe!“ Der erste Sohn machte sich auf und kam zu einem Bauern. Der hatte gerade sein Korn eingebracht. Für die fünf Taler kaufte der Prinz so viel Stroh wie er kriegen konnte und füllte damit die große Palasthalle. Überzeugt, die Aufgabe am besten gelöst zu haben, forderte er von seinem Vater das Königreich als Erbe. Der König aber wollte zunächst dem zweiten Sohn eine Chance geben. Inzwischen war es Abend geworden. Als der zweite Prinz kam, ließ er alles Stroh aus der Halle entfernen. Dann stellte er eine Kerze in die Mitte des großen Raumes und zündete sie an. Ihr Licht leuchtete bis in die letzten Winkel hinein und erfüllte die gesamte Halle. Da sprach der Vater: „Du sollst mein Nachfolger sein, denn du hast diese Halle mit dem gefüllt, was die Menschen wirklich brauchen.“

Eine faszinierende Geschichte. Besonders wegen der Einfachheit ihrer Lösung: Das Königreich für den Schein einer Kerze. Etwas so Schlichtes hat einen so großen Wert. Alle anderen Anstrengungen laufen ins Leere. Auf das reale Leben übertragen ist das ganz ähnlich. Wie oft versuchen Menschen mit allen Mitteln, etwas Großartiges zu erreichen. Den wenigsten gelingt das wirklich. Und wenn doch, welchen Nutzen hat es dann für andere?

Dem König aus der Erzählung ist klar: Das Licht ist etwas was die Menschen wirklich brauchen. Es ist Wärme, Hoffnung, Leben! Für mich ist es daher kein Zufall, dass Jesus von sich sagt: „Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht im Dunkeln gehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Ihm will ich mein Leben anvertrauen.