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Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen

„Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen, Gesundheit und Freude sei auch mit dabei.“ Vielleicht kennen Sie dieses Geburtstagslied? Ich habe es heute Morgen beim Frühstück wieder gehört. Ich habe nämlich heute Geburtstag! Das Lied ist schon uralt. Deshalb ist auch der Text ein bisschen gewöhnungsbedürftig, finde ich. Zumindest in meine Alltagssprache passt er nicht so richtig. Aber ich mag ihn. Es sind gute Wünsche, die für das neue Lebensjahr wirklich nützlich sind. Glück, Gesundheit, Freude. Eigentlich ist das doch alles, was man zum Leben braucht, oder? Wobei – ich werde ja besonders hellhörig bei dem Segenswunsch. „Viel Segen auf all deinen Wegen“. Ein schöner Wunsch. Aber auch ein, naja… frommer Wunsch.

Haben Sie schon mal jemandem viel Segen zum Geburtstag gewünscht? Am Anfang musste ich mich überwinden. Es hat sich fremd angefühlt. Ich habe lernen müssen, jemandem Segen zu wünschen. Mittlerweile spreche ich solche Segenswünsche total gerne aus. Ja, es klingt vielleicht ein bisschen fromm. Macht aber nix. Mein Segenswunsch fällt zwischen den anderen Geburtstagsgrüßen dann wenigstens auf.

So ein Segen kann ganz allgemein klingen. So wie es in dem Geburtstagslied zum Beispiel gesungen wird: „Viel Segen auf all deinen Wegen.“ Oder auch ein recht bekannter Segen aus der Bibel: „Gott segne dich und behüte dich und schenke dir Frieden.“ Ein Segenswunsch kann also ganz allgemein sein. Etwas, was stärkt oder tröstet. Etwas das mich einfach so im Alltag begleitet und eigentlich nicht groß auffällt. Aber so ein Segen wird spürbar. Für mich zumindest.

Ich fühle Segen. Als ein warmes Kribbeln im Bauch. Ein warmer Windhauch auf meinem Arm.

Vor einer Weile habe ich auf Instagram eine Pfarrerin gesehen, die jemanden mit Glitzer gesegnet hat. Und zwar ganz in echt. Die Kollegin hat einen Segen gesprochen und dabei mit Glitzerkonfetti geworfen. Der gesegnete Mensch hatte dann die Aufgabe, im Alltag mal zu schauen, wo der Glitzersegen so überall hängen bleibt. Wer von Ihnen schonmal eine Konfetti-Dusche erlebt hat, weiß: es ist einfach überall. So auch bei dem gesegneten Menschen. In der Bahn, im Bus, zuhause in der Dusche, auf dem Stuhl im Lieblingscafé. AUF ANDEREN MENSCHEN! Überall hat es geglitzert.

Ein schönes Bild, finde ich. Denn nach meiner Erfahrung geben die Menschen, denen grade etwas Segensreiches passiert ist, auch schnell etwas von diesem Gefühl weiter. Ein Beispiel: vor einer Weile war ich mit dem Auto unterwegs und habe einen Parkplatz gesucht. Erst wurde zufällig grade einer frei. Und dann kam eine fremde Frau auf mich zu und hat mir ihr Parkticket geschenkt. Klar habe ich mich mit einem breiten Lächeln bedankt. Und allein dieser Zufall hat mir ein kleines Hochgefühl gegeben. Mit meiner guten Laune habe ich dann in einer Bäckerei die Verkäuferin angesteckt. Und die vielleicht den Kunden nach mir.

Meistens spüre ich Segen, wenn ich mit meinem Hund im Wald spazieren bin oder dann, wenn ich mit Menschen zusammenarbeite. Draußen im Wald ist es ein Segen, wenn Sonnenlicht zwischen Bäumen durchscheint. Mich vielleicht in der Nase kitzelt. Ich lächle dann und schließe kurz meine Augen. Sage „Danke Gott“.

Mit anderen Menschen… das kann ganz unterschiedlich sein. Der Kollege, der aufmerksam ist und mir wortlos aber mit einem Lächeln einen Kaffee hinstellt. Oder Die 90-jährige Dame, die an ihrem Geburtstag mit mir Kuchen isst, wirklich witzige Geschichten von früher erzählt und aus dem Lachen gar nicht mehr raus kommt.

Segensreiche Momente können eben ganz unterschiedlich sein. Wer einen so einen für sich entdeckt – sozusagen eine warme Dusche kriegt, der gibt von dieser Erfahrung auch etwas weiter. Ganz unbewusst. Ist dadurch selbst segensreich für jemand anders.

Segen kann alles Mögliche sein. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch ein bisschen von diesem Glitzer in Ihrem Leben entdecken.