Verstehen

Pfingsten ist vielleicht das stillste der großen Feste im Kirchenjahr. Kein Baum, keine Verkleidung, keine Geschenke. Und doch geht es um etwas Großes: den Moment, in dem Gottes Geist Menschen bewegt hat. Plötzlich konnten sich Menschen unterschiedlicher Sprachen verstehen. Ein Wunder? Vielleicht. Aber vor allem ein starkes Bild: Verständigung ist möglich – wenn wir uns wirklich zuhören.
Und mal ehrlich: Wie oft passiert es, dass man im Alltag komplett aneinander vorbei redet? In der Familie, im Büro, online sowieso. Neulich habe ich mit einem Kollegen diskutiert – wir waren überzeugt, komplett gegensätzlicher Meinung zu sein. Am Ende stellte sich raus: Wir wollten eigentlich dasselbe. Wir hatten nur völlig unterschiedliche Wörter dafür.
Pfingsten erinnert uns: Es geht nicht darum, was gesagt wird – sondern wie wir einander begegnen. Offen, mit Respekt, mit dem Wunsch, wirklich zu verstehen.
Vielleicht ist das genau die Einladung, die wir in diesen Tagen brauchen. Gerade in einer Zeit, in der so vieles gleichzeitig passiert – politisch, gesellschaftlich, privat.
Ich wünsche euch einen gesegneten Pfingstmontag – mit ehrlichen Gesprächen, echten Begegnungen und einem offenen Ohr.