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Vernünftig Glauben ist eine Herzensangelegenheit.

„Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt.“ Die französische Schriftstellerin Mathilde – genannt Thyde- Monnier hat das gesagt. Ein starker Satz, finde ich. Nochmal langsam: „Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt.“

Das sind harte Worte für einen Menschen, der dem Verstand großen Raum gibt im Leben.

Das sind befreiende Worte für jeden Menschen, der mit dem Herzen sieht.

Und: Das sind ermutigende Worte für Menschen wie mich, die Gottes Liebe zu uns Menschen in Worte fassen möchten.

Denn Letzteres ist ja auch eine Herzenssache. Das Evangelium kann nicht ausschließlich über den Verstand erfasst werden. Keine Frage: Theologie ist Kopfsache. Glauben ist und bleibt aber auch Herzenssache. Damit will ich weder das Eine über das Andere überheben. Noch will ich sagen: So ist´s richtig und anders ist´s falsch. Ganz im Gegenteil: Glaube lebt davon, dass er beides anspricht: Kopf und Herz.

Ein nur durch den Verstand geleiteter Glaube ist kalt, geradezu leb- und lieblos. Ein Herzensglaube ohne jeglichen Verstand wirkt allzu naiv. Nur ein Glaube mit Herz und Hirn erfasst den ganzen Menschen. Und nur, wenn der ganze Mensch betroffen ist, kann er seinen Glauben auch leben. Und das ist wichtig, denn Gottes Liebe zu uns Menschen will immer wieder neu gesagt und gelebt sein. Bestenfalls stützt das Eine, das Reden, das Andere, das Tun. Und im Idealfall kommt beides zusammen, passiert quasi gleichzeitig. Das eine beeindruckt, das andere berührt. So wie Thyde Monnier gesagt hat:

„Hundert Worte, die den Verstand beeindrucken, wirken nicht so tief, wie ein einziges Wort, das das Herz berührt.“