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Vermächtnis

Als ich noch ein kleines Kind war, habe ich gerne Zeit mit meinem Opa verbracht. Er ist sehr gerne verreist und hat mir oft von seinen Erlebnissen in anderen Ländern erzählt. Dabei saß ich meistens auf seinem Schoß, wir haben den Atlas durchgeblättert und er hat dabei Bonbons gelutscht. Mein Opa lebt schon lange nicht mehr, doch ich habe noch immer das Geräusch des Bonbons im Ohr, wie es zwischen seinen Zähnen hin und her klackert. Und wenn ich daran denke, muss ich automatisch lächeln. Diese Erinnerung ist sein Vermächtnis.

Und heute an Christi Himmelfahrt geht es auch um ein Vermächtnis. 40 Tage hat Jesus nach seiner Auferstehung mit seinen Jüngern verbracht, bis er dann schließlich in den Himmel aufgefahren ist. Schockstarre! Einfach weg war er. Es hat eine Weile gebraucht, doch irgendwann haben die Jünger verstanden, dass er sie nicht alleine gelassen hat. Dass sie den Blick nach vorne richten – und sich von den Erinnerungen an Jesus tragen lassen können. Weitergehen auf den Spuren, die er hier auf der Erde hinterlassen hat. Eine Beziehung für die Ewigkeit. So, wie ihr sie vielleicht mit Eurem Vater habt, den ihr heute am Vatertag besucht, anruft oder einfach an ihn denkt. So wie ich sie auch mit meinem Großvater hatte, an den ich auch heute denken werde, vielleicht mit meiner Tochter den Atlas durchblättere und dabei ein Bonbon lutsche.