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„Verabschieden“

„Vielen Dank für dieses Interview!“, sagt der Radiomoderator, „Gerne geschehen, Auf
Wiederhören!“, antwortet der Interviewte. Einige Tage später dann ein anderes Interview.
„Vielen Dank für dieses Interview“, sagt der Radiomoderator wieder. Als Antwort bekommt
er diesmal: „Danke an Sie! Danke, dass ich hier weiterhelfen konnte!“ Und wieder ein paar
Tage später dann noch ein anderes Interview. Erneut sagt der Moderator: „Vielen Dank für
das Interview!“ Und als Antwort gibt es diesmal ein knappes: „Ja, bitte!“

Ich habe das mal einige Tage im Radio beobachtet. Die Menschen verabschieden sich ganz
unterschiedlich. Ich selber erlebe das am Telefon bei der Arbeit ähnlich! Jede Woche muss
ich z.B. immer dieselbe Person anrufen. Und ich weiß, am Ende wird sie einfach auflegen,
ohne einen Abschiedsgruß. Immer habe ich den Hörer noch am Ohr und der andere legt
auf, ohne noch was zu sagen. Ich bleibe mit einem unguten Gefühl zurück. Das Gespräch
bekommt im Nachhinein einen negativen Beigeschmack.

Im 1. Korintherbrief schreibt der Apostel Paulus: “Alle eure Dinge lasst in der Liebe
geschehen!” Das gilt auch für das Beenden eines Interviews oder eines Telefongesprächs.
Auch das soll in Liebe geschehen. Es ist vielleicht nur ein kleines Detail, aber es ist
wichtig. Ich habe es einmal ausprobiert, mich ganz bewusst und freundlich zu
verabschieden. Es hinterlässt ein ganz positives Gefühl, für den anderen und für mich
selbst. Vielen Dank, ja bitte, sehr gerne und dann bis zum nächsten Mal, Auf Wiederhören!