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Valentin

Valentin, ein Bischof im 3. Jahrhundert, soll zum Schutzheiligen der Liebenden geworden sein, weil er Soldaten getraut hat, denen es damals nicht erlaubt war, zu heiraten. Auch sie hatten ein Recht auf Liebe. Valentin wurde zum Märtyer und später zum Heiligen ernannt.

In Großbritannien hat der heutige Valentinstag eine jahrhundertealte Tradition. Auswanderer nahmen die Tradition mit nach Amerika. Amerikanische Soldaten brachten sie auch nach Deutschland. Lange hat das kaum jemanden interessiert. Erst in den letzten Jahren wird der Valentinstag als Feiertag der Verliebten auch bei uns zunehmend beliebt.

Ein weiterer kommerzialisierter Feiertag ohne Tradition, den niemand braucht, sagen Kritiker. Nun, für die Floristen und Chocolatiers, für die Parfümerien und Dessous-Läden ist heute wirklich ein Feiertag. Durchschnittlich 50,- € gibt jeder Deutsche am Valentinstag aus, um die Liebste oder den Liebsten zu beschenken.

Ich finde die Kritik an diesem Tag ein wenig lieblos. Denn offensichtlich gibt es ein Bedürfnis nach einem Feiertag der Liebe. Also, nach Liebe. 8,4 Millionen Menschen suchen in Deutschland jeden Monat auf Internetplattformen nach der Liebe ihres Lebens. Mehr als 1100 Paare geben sich im Schnitt täglich das Ja-Wort. Liebe ist das, wonach wir uns alle sehnen. „Love ist the answer“, haben die Beatles gesungen. Ja, Liebe ist die Antwort – auf fast alle Fragen. Und zugleich wissen wir alle, wie verletzlich und gefährdet die Liebe ist. Durch Unachtsamkeit und Egoismus. Durch Macht und Gier. Da ist es doch gut, einen Tag zu haben, an dem man sich darauf besinnt, dass ohne die Liebe alles nichts ist.

Die Geschichte von Valentin, dem Schutzheiligen der Liebenden, ist, um es vorsichtig zu sagen, historisch nicht verbürgt.

Aber für die Liebe und die Liebenden ist das völlig egal. Liebe ist die Antwort. Auf fast alle Fragen.