Beiträge

Unendlich

Wissen Sie eigentlich noch, wie sich Unendlichkeit anfühlt? Ich hatte es schon fast vergessen. Vor lauter Alltag. Vor lauter Stress. Wegen all der kleinen Probleme, die mir nachts den Schlaf rauben und mich tagsüber viel zu viel Kraft kosten. Ich hatte schon fast vergessen, wie sich Unendlichkeit anfühlt.

Aber dann war er plötzlich wieder da. Dieser Geschmack auf der Zunge. Das Gefühl im Bauch. Dieser Moment, wenn sich das Leben einfach nur gut anfühlt und all die kleinen und großen Probleme gar keine Rolle mehr spielen.

Und das kam ganz unverhofft. Ganz spontan. Ich hab‘ mit Freunden um ein Lagerfeuer gesessen, wir haben Sterne angeguckt und Geschichten von früher erzählt. Irgendwer hat dann irgendwann eine Gitarre rausgeholt, und wir haben voller Begeisterung, viel zu laut und völlig schief, zusammen Lieder gesungen, von denen wir die Texte nicht kannten. Und der ganze Alltagsstress, all die Sorgen, all das hat für diese Nacht plötzlich einfach keine Rolle mehr gespielt.

Leider aber auch wirklich nur für diesen Moment. Denn die Sorgen, die waren ja nicht einfach weg. Aber für diese Nacht am Lagerfeuer, da hat das Leben wirklich nach Unendlichkeit geschmeckt. Nach Lebendigkeit. Nach Freiheit. Nach Leichtigkeit.

Natürlich kann das Leben nicht einfach nur aus diesen Momenten bestehen. Aber diese Nacht hat so unglaublich gutgetan. Trotz der Augenringe am nächsten Morgen. Und jetzt will ich versuchen, mir diesen Geschmack ganz genau zu merken. Mich daran festzuhalten, wenn mich der Alltag wieder überrollt, mir alle die Sorgen den Schlaf rauben und sich der Alltag viel zu sehr nach Routine anfühlt. Den Geschmack von Unendlichkeit. Wissen Sie noch, wie sich Unendlichkeit anfühlt?