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Und was, wenn alles gut wird?

„My home is my castle“ – „Carpe diem“ – „Zuhause ist, wo du einfach sein kannst“. Ich stöbere im Internet nach Sinnsprüchen. Zum Aufhängen in der Küche. Ich suche schon eine ganze Weile. Aber vieles, was ich da finde, ist mir zu flach, zu nichtssagend. Ich will schon ein bisschen gefordert sein, wenn ich auf das Sinnplakat in meiner Küche schaue. Meine zwei Favoriten gehören für mich zusammen. Der erste Sinnspruch ist eine Frage, der zweite eine Hoffnung.

Der erste heißt: „Und was wenn alles gut wird?“ Das passt für mich wunderbar, denn ganz ehrlich: diese Miesepeter gehen mir auf die Nerven, die mir immer mit ihren miesen Nachrichten kommen und mir manchmal jede Motivation zum Hoffen nehmen. Die Preise gehen hoch, das Klima verschlechtert sich, die Demokratie schwankt, der Krieg hört nicht auf. Ich bin nicht naiv, der Spruch „Und was wenn alles gut wird“ ist nur der Anfang in meiner kleinen Denkblase. Und manchmal zeigt er Wirkung. In der Supermarktschlange, an der Tanke, im Wartezimmer. In die ewige Litanei der Miesepeter kann ich hin und wieder meinen kleinen Optimismus auspacken und verschenken. Und was wenn alles gut wird…?

Weil ich weiß, dass ich wenig alleine kann, verlasse ich mich vertrauensvoll auf meinen zweiten Sinnspruchfavoriten: „While we are waiting, God is working“ – übersetzt: „Während wir warten, arbeitet Gott.“ Er wirkt und werkelt in dieser Welt. An mir und allen. Deshalb, wer weiß…und was wenn alles gut wird?