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Un-entbehrlich?

Zum Ende des Jahres ist mein Kalender richtig rappelvoll gewesen: ein Termin nach dem anderen, kaum mal eine Pause. Naja, muss halt, habe ich mir gedacht, das geht eben nicht anders.

Und dann wurde ich krank.

Hey, das geht nicht, hab ich mir selbst gesagt, es ist viel zu viel zu tun. Nur mein Körper, der hat das anders gesehen, nichts ging mehr. Ich habe mich echt gesorgt, wer jetzt die ganzen Termine übernimmt und sich um alles kümmert.

Und dann habe ich von meinem Krankenlager aus gemerkt, dass ich anscheinend der einzige bin, der in Sorge ist. Kolleginnen und Kollegen haben sich um einiges gekümmert, anderes wurde abgesagt.

Mich haben sie in Ruhe gelassen, damit ich mich erholen kann.  Auch komisch: Da liegt man krank im Bett und die Welt dreht sich trotzdem weiter.

Mir ist dann ein Spruch meines Vaters eingefallen: der Friedhof ist voll von Leuten, die sich für unersetzlich hielten. Irgendwie schon merkwürdig: Da ist jeder von uns einzigartig, unendlich wertvoll und wichtig – so steht’s ja auch in der Bibel. Und dann geht es auch ohne uns. Weil wir eben nur ein Staubkorn im Wind sind – auch das steht in der Bibel. Für mich sind das zwei Waagschalen, die ins Gleichgewicht gehören.

Dass ich meine Ruhe hatte, hat mir geholfen, wieder fit und gesund zu werden. Und etwas Demut, die habe ich auch gelernt. Sich selbst wichtig – aber auch nicht zu wichtig nehmen. Auf die Balance kommt es an. Und die muss man immer wieder neu finden.