Umarmung
Wir brauchen 4 Umarmungen pro Tag zum Überleben, 8 Umarmungen pro Tag, um uns gut zu fühlen und 12 Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen. Das sagt die Therapeutin Virginia Satir. Damit Glückshormone ausgesendet werden, dauert die ideale Umarmung 5-10 Sekunden. Ich habe es ausprobiert. Das ist ganz schön lang! Eine Umarmung ist aber auch sehr persönlich. Und wenn sie unerwartet ist, kann das mein persönliches Distanzbedürfnis verletzen. Im Jahr 2001 hat ein Australier die Free-Hug-Kampagne erfunden. Er stellte sich in Sydney auf die Straße und bot kostenlose Umarmungen an. Die Polizei schritt ein. Irgendwas mit Haftung bei Verletzungen. Nach einer Unterschriftensammlung durfte er weiter umarmen. Auch in Deutschland gibt es Free-Hugs-Aktionen. Und wie gut so eine Umarmung tut! Ich spüre mich und den anderen Menschen. Nach Corona habe ich mich lange schwergetan, wieder körperliche Nähe zuzulassen. Bis heute merke ich, dass ich nicht selbstverständlich die Hand gebe, Küsschen verteile oder umarme. Aber die Pandemie ist vorbei. Und eine Umarmung bedeutet so viel! Ich fühle mich gesehen, sie ist Ausdruck von Vertrautheit, Liebe Zuneigung und Freundschaft. Ich fühle mich anerkannt, unterstützt, ermutigt, getröstet. Also los, der Tag ist noch jung. Für mindestens vier Umarmungen muss es reichen!