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Transzendentale Obdachlosigkeit

Von transzendentaler Obdachlosigkeit ist im Radio die Rede. Ich fahre gerade von der Arbeit nach Hause und drehe das Radio lauter. Transzendentale Obdachlosigkeit? Das interessiert mich.

Immer mehr Menschen bezeichnen sich nicht als Christen – heißt es in der Radiosendung. Aber trotzdem glauben ganz viele Menschen von heute an ein Leben nach dem Tod. Diverse Firmen im Silicon Valley haben daraus ein Geschäftsmodell gemacht. Sie analysieren das, was ein Mensch in seinem Leben digital so alles von sich gegeben hat: WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Postings und andere Beiträge im Internet. Damit füttern sie einen Algorithmus. Daraus können sie ein virtuelles Wesen erschaffen. Und wenn ein Mensch stirbt, dann existiert er als dieses virtuelle Wesen im Internet weiter. Möglicherweise ewig.

Das soll helfen gegen transzendentale Obdachlosigkeit? Also dagegen, an keine höhere Heimat mehr zu glauben? Eine, die mehr ist als das Zuhause hier auf der Erde?

Für mich gibt es eine tröstlichere Hoffnung: Dass ich nach dem Sterben in eine andere Wirklichkeit übergehe. Zu Gott, zu Jesus Christus. Und dort in einer anderen Form lebe. Nicht virtuell und künstlich, sondern als Person, die sich spürt und sich gewiss ist und in Beziehung treten kann. Das ist für mich Heimat und Leben nach dem Sterben. Auch deshalb bin ich froh, Christ zu sein.