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Träume und Begegnungen

Gehören Sie zu den Menschen, die sich stets an ihre Träume erinnern können oder vielleicht gar nicht träumen? Ich kann mich oft nicht an den Inhalt meiner Träume erinnern, obwohl ich weiß, dass ich etwas geträumt habe. In der Psychologie werden Träume oft als Spiegelbild bestimmter Gefühle, Fähigkeiten und Erfahrungen gedeutet. So unterschiedlich die Definition aus wissenschaftlicher Sicht ist, gehören Träume zum Menschsein dazu.

Die älteste schriftliche Überlieferung eines menschlichen Traumes begegnet in Mesopotamien, im 25. Jh. v. Chr. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das in Form eines Berichts das Kommunikationsgeschehen zwischen Gott und Mensch festhält. Die Vorstellung, dass Gott mit Menschen über Träume kommuniziert, existiert bereits seit Jahrtausenden. Auch das Alte Testament erzählt solche Geschichten. Der berühmteste Träumer ist da wohl Josef.

Viele Male sucht Gott Josef in seinen Träumen auf und befähigt ihn die Träume anderer zu deuten. Anfangs bringt ihn diese Gabe in die Sklaverei. Doch sein Talent ermöglicht ihm schließlich mit Gottes Hilfe den Aufstieg vom Sklaven zu einem wohlhabenden, freien Mann. Er hört zu und folgt den Weisungen des Herrn. Der Traum dient folglich nicht nur der Verarbeitung von Gefühlen und alltäglichen Erlebnissen. Er kann ein Ort der Begegnung sein und besitzt so einen Funken göttlichen Lichts.