Beiträge

Toilettenpapier

Kirche und Toilettenpapier. Ich finde, die beiden haben erschreckend viel gemeinsam. Oder wann haben Sie das letzte Mal über Toilettenpapier nachgedacht?

Das gibt es ja in ungezählter Vielfalt. In Einfalt. Oder sogar in Dreifaltigkeit. Das gibt es in Blütenweiß, in Recyclinggrau, in bunten Farben und mit Mustern. In tausend verschiedenen Prägungen und sogar wohlparfümiert oder ganz neutral. Im Grunde hat aber jeder Mensch die eine Marke, die er schon immer gehabt hat. Die es früher schon bei den Eltern gab und die man beim Selbstständigwerden halt mit übernommen hat. Manche behaupten sogar, man bräuchte gar kein Toilettenpapier. Es wäre schädlich für den Körper und die Umwelt, und preisen Alternativen an. Aber ganz egal wie viele Sorten es gibt und was man damit anstellt, am Ende steht oder hängt das Toilettenpapier einfach unbedacht an seinem Platz. Man nutzt es ja doch nur für den einen Zweck und dann landet es eben in der Kanalisation. Es gibt also überhaupt gar keinen Grund, sich groß darüber Gedanken zu machen.

Genauso wenig übrigens wie über die Kirche. Die ist ja auch einfach da. Die gibt es in genauso vielen verschiedenen Facetten und jeder hat halt die, mit der er aufgewachsen ist. Kirche und Toilettenpapier haben wirklich erstaunlich viel gemeinsam. Vor allem dann, wenn man sie braucht und man mit erschrecken feststellt, dass sie fehlt. Wenn kirchliche Kindergärten und Krankenhäuser schließen. Wenn Pfarrstellen eingespart werden müssen und niemand mehr zu den Einsamen und Kranken kommen kann. Kirche und Toilettenpapier. Man merkt bei beiden erst, wie wichtig sie sind, wenn sie denn eines Tages fehlen.