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Thomas schwimmt

In meiner Stadt gibt es ein tolles Schwimmbad. Ein Becken für die, die gern ins Wasser springen. Ein tolles Becken mit verschiedenen Rutschen zum Planschen und eins für Kleinkinder. Und natürlich ein richtig großes Becken für alle, die gern ihre Bahnen ziehen. So wie ich. Denn ich gehe wirklich sehr gern schwimmen. Das perfekte Schwimmbadwetter ist für mich, wenn es nicht zu heiß ist, ab und zu regnet, und die anderen lieber daheim sind. Ich bin ja nie lang dort. Meistens eine knappe Stunde, da lassen sich etliche Bahnen schwimmen. Danach nur noch abtrocknen und wieder weg. Warum ich das so mag? Naja, ich habe nicht gerade das, was man eine „Schwimmbadfigur“ nennt. Und im Schwimmbad lassen sich die Pölsterchen und der Bauch nicht gut kaschieren.

Dabei bin ich eigentlich nie allein im Schwimmbad. Meist ältere Menschen genießen es, in Ruhe schwimmen zu können.

Wenn ich dann so in die Runde schaue, fällt mir auf: Menschen mit einer richtig perfekten Schwimmbadfigur gibt es so gut wie nie. Jedenfalls wenn ich schwimmen gehe. Sogar, wenn ich mich mal ins richtig volle Bad traue, an einem heißen Tag, selbst dann nicht.

Und wenn ich dann nochmal genauer überlege: nach mir schaut kaum jemand. Jedenfalls nicht mit einem Blick, der meine unvorteilhafte Figur mustert.

Das passt zu einer meiner Lieblingsstellen in der Bibel: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“

Ich glaube das ja, dass Gott uns Menschen wunderbar gemacht hat. Und wunderbar – das muss nicht perfekt sein. Vielleicht traue ich mich jetzt auch öfter ins Schwimmbad, wenn es dort voller ist.