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The day, the music died

Heute exakt vor 60 Jahren ist der Rock’n’Roller Buddy Holly gestorben. Zusammen mit zwei seiner Bandkollegen bei einem Flugzeugabsturz. Nur 22 Jahre alt war Buddy. „Ja, wen Gott am meisten liebt, den holt er früh“ sagten damals die einen. „Das ist die Strafe für ihr sündiges Leben“, so die anderen. Wenn man selbst betroffen ist und man sich durch diese Ansichten trösten kann, dann finde ich das in Ordnung. Aber von außen, zum Beispiel als Pfarrer, solche Erklärungen abzugeben – das finde ich furchtbar.

Ich sehe es so: Es ist so derartig unwahrscheinlich, dass die Atome, die meinen Körper bilden, so zusammenarbeiten, dass ich lebe, dass ich diese Zeilen sprechen kann. Es ist deshalb so unwahrscheinlich, weil ständig etwas geschehen kann, dass diese Anordnung  stört, behindert oder gar beendet. Aber – noch wichtiger ist: Ich bin mehr als die Anordnung von Atomen. Ich glaube fest daran, dass das, was mich ausmacht, gewollt und geliebt ist vom Herrn über alle Atome. Ich glaube, dass er mein Leben in Händen hält und nicht loslässt. Und so kann ich immer nur sagen: Nein, ich begreife nicht, warum Buddy Holly abgestürzt ist und warum so etwas jeden Tag geschieht.  Aber ich glaube doch, dass das Leben gewollt ist und gehalten wird.

Im Englischen wird der Tag heute oft „the day, the music died“ genannt. „Der Tag, als die Musik starb“. Aber sie ist nicht gestorben. Musik ist der lebendigste Ausdruck von Glaube, Liebe und Hoffnung, die wir haben. Und diese drei sind nicht gestorben. Sie leben. Und Buddy Holly auch.