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Tag mit Vorzeichen

Zwanzig Kilometer – so lang ist mein Weg zur Arbeit. Schon um halb sieben ist viel Verkehr auf der Autobahn Richtung Saarbrücken. Und viele Autofahrer haben es sehr eilig. Da wird gerast, gedrängelt und geschnitten. Manchmal geht das auch schief und dann stehen wir alle im Stau.

Ich lasse so früh am Morgen keine Hektik zu. Bleibe lieber auf der rechten Spur und zockele gemächlich Richtung Arbeit. Dabei mache ich mir so meine Gedanken:

Wieso sind manche Leute so früh am Tag schon so aggressiv? Warum stehen sie dermaßen unter Druck? Und was könnte ihnen helfen, den Tag anders zu beginnen?

Zum Beispiel eine Tasse Tee oder Kaffee, in Ruhe genossen bei einem kleinen Frühstück, oder einfach so im Sessel sitzend? Das wäre schon nicht schlecht. Vielleicht wäre aber auch das hier hilfreich: Bevor ich aus dem Haus gehe, nehme ich mir ein paar Minuten Zeit. Ich stelle mich ans Fenster und schaue hinaus: Gottes Schöpfung ist das, was ich sehe. Zu allem hat Gott „Ja“ gesagt, und: „Siehe, es ist sehr gut!“ Zu den Bäumen und Blumen, die jetzt ihre Blätter entfalten und der Morgensonne entgegenrecken. Zu den Vögeln, die munter den Tagesbeginn bezwitschern und besingen. Und auch zu den Menschen, die nun ihre Häuser verlassen und ihren täglichen Wegen nachgehen. Alle sind Gottes Geschöpfe. So wie ich.

Vielleicht hilft es, die Welt einmal so zu betrachten. Früh am Morgen. Dann kann man vielleicht etwas gelassener und fröhlicher zur Arbeit oder zu Schule fahren oder gehen. Denn der Tag hat ein ganz anderes Vorzeichen.