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Sturmstillung

Frieda wurde getauft. Im Gottesdienst hat der Pfarrer mit den anwesenden Kindern eine Geschichte aus der Bibel nachgespielt. Ein gebasteltes kleines Boot im Wasser, die Kinder pusteten, und das Boot begann heftig zu schaukeln. In der Bibelszene wird erzählt, dass Jesus mit den Jüngern übersetzen will ans andere Ufer. Er legt sich auf Kissen und schläft ein. Ein Sturm zieht auf, die Jünger bekommen Angst und wecken Jesus. Sie fragen ihn, wie er so ruhig schlafen kann, wo sie doch drohen zu kentern und zu sterben. Jesus erhebt sich und spricht „Schweig! Verstumme!“ Und der Sturm legt sich. Der Pfarrer hat über diese Bibelstelle gesprochen und seine Worte trafen mich ins Herz.

In meinem Leben ist seit einigen Wochen stürmische See. Ich habe Angst. Todesangst. Das Leben eines geliebten Menschen ist in Gefahr, wir drohen unter zu gehen. Das Gedankenkarussell dreht sich und steht nicht still. Die Zukunft ist ungewiss.  Ich wünschte, ich könnte so ruhig sein wie Jesus in der Situation großer Bedrängnis. Vertrauen darauf, dass der Sturm sich legt. Still werden und daran glauben, dass ich nicht allein bin in der Angst. Kraft schöpfen aus der Zuversicht, gehalten zu sein.

In der Bibel geht die Geschichte gut aus. Der Sturm legt sich, sie erreichen das rettende Ufer. Darauf hoffe ich auch. Und auf der Fahrt durch den Sturm will ich versuchen zu vertrauen.