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Sprachpaten gesucht!

Anmod: Wir kennen Patenschaften in der Familie, wenn ein Kind geboren wird. Oder im Zoo, da kann man Patenschaften für Tiere übernehmen. Was sich hinter einer Sprachpatenschaft verbirgt, berichtet Daniela Bubel:

 

Bei der Integration von Zuwanderern ist das Erlernen der deutschen Sprache ein elementarer Bestandteil. Und das geht natürlich am besten, wenn man sich mit deutschen Muttersprachlern austauschen kann. Petra Philipczyk leitet in Saarbrücken die Projektstelle der Diakonie „Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit“  und vermittelt hier auch Sprachpaten und Sprachpatinnen:

Philipczyk: „Also bei der Sprachpatenschaft geht es um die reine Vermittlung der deutschen Sprache im Alltag. Es ist kein Unterricht in dem Sinne, sondern es ist eine Hilfestellung außerhalb der Sprachkurse. Meistens in den Familien. Oft für Leute, die bereits einen Sprachkurs absolviert haben, jetzt arbeitslos sind und Angst haben, das Erlernte wieder zu vergessen. Aber auch für Frauen und Kinder, die die Sprachkurse nicht besuchen können, bzw. Hausaufgabenhilfe bräuchten.“

Im Kreis Saarbrücken gibt es derzeit einige Familien, die gerne eine solche Sprachpatenschaft in Anspruch nehmen würden. Deshalb sucht die Projektstelle nach neuen Ehrenamtlichen. Es gibt keine Altersbeschränkung. Man sollte mobil sein, um die Familien erreichen zu können. Besondere Vorkenntnisse braucht es keine:

Philipczyk:  „Es hat sich gezeigt, dass gar keine Vorkenntnisse erforderlich sind. Wer schonmal einem Kind Lesen und Schreiben beigebracht hat oder gerne in Büchern rumstöbert, der ist schon in der Lage mit Leuten irgendwas zu lernen.“

Ein wichtiger Punkt beim Ehrenamt ist ja immer der Zeitaufwand. Gerade, wenn man sich neben der Arbeit noch freiwillig engagieren möchte. Auch hierfür ist die Sprachpatenschaft ein flexibles Einsatzfeld:

Philipczyk: „Das kann eigentlich jeder für sich entscheiden. Es gibt keine feste Vereinbarung. Es wäre sinnvoll, es ein – zweimal die Woche einzuplanen. Und dann vielleicht einen Vormittag oder Nachmittag zwei Stunden, das würde schon ausreichen. Wenn jemand in Urlaub ist oder krank wird, dann fällt es aus. Es gibt keine festen Termine, es geht auf Absprache.“

Engagement mit Herz. Aus vielen Sprachpatenschaften sind inzwischen Freundschaften entstanden, die weit über die reine Sprachvermittlung hinausgehen. Wenn Ihr Interesse an dieser Arbeit habt, alle Infos findet ihr im Netz unter diakonie-saar.de