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Spielen – Homo ludens

Als Kind habe ich es geliebt zu spielen, zum Beispiel mit meinem Brummkreisel.  Sie kennen diese Dinger, oder? Von oben muss man immer einen Knauf runterdrücken und dann dreht sich der Kreisel immer schneller und schneller. Ich habe immer versucht, dass er sich so schnell wie möglich dreht. Je schneller er sich drehte, umso lauter hat er gebrummt. brummte er. Das war toll.

Vielleicht hatten Sie auch so ein schönes Spielzeug als Kind. Alle Menschen spielen gerne – zumindest als Kinder. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Beim Spielen kann man sich selber ausprobieren, Grenzen austesten. Mal etwas wagen, was man sonst nicht machen würde. Beim Spielen kann man Erlebtes verarbeiten.  Kinder lassen manchmal ihre Puppen erzählen, was sie zuhause in der Familie erleben.

Spielen setzt aber auch Energie und Kraft frei, z. B. beim Wettkampf.  Menschen haben schon immer und zu allen Zeiten gespielt. Das zeigen archäologische Aus-grabungen. Eines der ältesten Spielzeuge ist zum Beispiel ein Kreisel.  Wenn man ihn an der Achse dreht, dann setzt er sich in Bewegung und dreht sich um sich selbst bzw. rotiert um die eigene Achse.

So ein Kreisel ist aber nicht nur ein Spielzeug. Für mich ist er auch ein Bild für uns Menschen.  Manchmal wirbele ich wie ein Kreisel und entdecke immer wieder etwas Neues. Ich gehe schwungvoll durch das Leben und lassen mich mitreißen.

Manchmal drehe ich mich aber auch um mich selbst – um meine Sorgen, um meine Krankheiten, um meine Probleme. Dann kreisen meine Gedanken und komme nicht raus aus dem Gedankenkarussell.    Dann brauche ich andere Menschen, die das Karussell für mich anhalten oder zumindest bremsen, so dass ich aussteigen kann.

Es ist gut, wenn ich mich nicht nur um mich selber drehe. Dann begegne ich anderen und bewege mich auf sie zu. Vielleicht stoße ich andere an und gebe ihnen Schwung.  Oder ich werde von anderen berührt.

Damit ein Kreisel sich drehen kann, braucht er einen Grund, auf dem er sich bewegen kann. Und er braucht eine Achse, um die er sich dreht. Wenn ich dieses Bild auf das Leben von Menschen übertrage, dann bedeutet das: Im Leben braucht man auch eine Achse, um die man sich dreht. Das ist das, was mir im Leben wichtig ist, das, wofür ich einstehe.

Was ist meine Achse? Was ist mir wichtig im Leben? Worum drehe ich mich?

Mir geht es meistens so, dass ich mich von Gott getragen weiß;  dass er die Achse ist, um die ich mich drehe.  Das schenkt mir Gelassenheit und Ruhe, die mir hilft, durch das Leben zu gehen.

Und es schenkt mir Freude  und Leichtigkeit am Spielen – auch als Erwachsene.