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Sollte es Gott doch geben…

„Sollte es Gott doch geben, …, soll er sofort wieder die zehn Plagen über die Feinde Israels schicken“, schreibt der jüdische Schriftsteller Maxim Biller. Und ich kann ihn verstehen. Nicht nur der Terror der Hamas macht wütend. Auch die Welle des Antisemitismus tut es, die in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinschwappt. Überall. Auch bei uns.

Zwar verurteilen fast alle den Terror der Hamas. Doch viel zu oft folgt der Verurteilung des Terrors ein schnelles „Aber“. Aber die Siedlungspolitik… Aber das Leiden des palästinensischen Volkes… Alles Themen, über die zu reden ist. Und doch, dieses „Aber“ ist die Kurzfassung der uralten Denkfigur, nach der die Juden immer selbst Schuld sind an ihrer Vernichtung. Dieses Denken findet sich schon in der Bibel: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“, soll die jüdische Volksmenge bei der Verurteilung Jesu gerufen haben. Historisch ist das wenig wahrscheinlich. Aber selbst wenn, kann das keine Rechtfertigung für Antisemitismus heute sein.

In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele mit „Free Palestine“-Posts und scheinen sich dabei als Freiheitskämpfer zu fühlen. Wenn arabische Fußballspieler das tun, ist das auch nicht gut. Dass Greta Thunberg es getan hat, ist unverzeihlich. Ich würde Greta Thunberg gerne mal fragen: Ist Ihnen wirklich nicht klar, Frau Thunberg, dass „Free Palestine“ nicht anderes bedeutet als „Juden ins Meer“?

„Sollte es Gott doch geben, …, soll er sofort wieder die zehn Plagen über die Feinde Israels schicken.“ Macht er nicht. Aber verstehen, kann ich Maxim Biller schon.