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So antworte mit JA!

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich muss regelmäßig schmunzeln, wenn in Filmen
geheiratet wird bzw. genauer: wenn in Filmen kirchlich geheiratet wird. Egal ob am Anfang,
mittendrin oder ganz am Schluss. Oft steht dabei die Frage im Mittelpunkt: Sagt die Braut
doch noch nein? Oder: Kommt der Bräutigam zur Trauung? Lässt er die Sache vielleicht doch
noch platzen?

Die Ehe wird in der Kirche geschlossen! Das ist die Botschaft von Rosamunde Pilcher, Inga
Lindström & Co. Natürlich, mir ist schon klar, dass Spielfilme nicht die Wirklichkeit zeigen.
Nicht in Sachen Hochzeit und auch sonst nicht. Sie erzeugen Illusionen, bedienen Klischees.
Zur besten Sendezeit will das Publikum Gefühle statt Fakten. Und das Klischee besagt eben,
dass Ehen in der Kirche geschlossen werden.

Nach katholischer Vorstellung ist das auch so. Da ist die Ehe ein Sakrament. Das evangelische
Verständnis aber ist anders: Geheiratet wird auf dem Standesamt. Hier kann man oder frau
in letzter Minute noch „Nein“ sagen. Das ist dann zwar irgendwie blöd für den Partner oder
die Partnerin, aber rechtlich und theologisch ist die Ehe dann nicht geschlossen. In der Kirche
ist es dafür zu spät. Da ziehen Braut und Bräutigam bereits als verheiratetes Paar ein. Eine
kirchliche Hochzeit ist ein Segnungsgottesdienst für ein Paar, das schon verheiratet ist.
Trotzdem möchten viele unbedingt in der Kirche heiraten. Weil es feierlicher und
persönlicher ist. Weil ein vor Gott gesprochenes „Ja“ vom Gefühl her viel mehr Gewicht hat.
Und um Gefühle geht es schließlich.

Ich persönlich glaube ja: Egal, ob auf dem Standesamt, in der Kirche oder einfach zuhause
auf der Couch: Man kann gar nicht oft genug JA zueinander sagen.