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Selbsterkenntnis

Anerkennung ist etwas Schönes. Ein Zeichen der Wertschätzung – sei es vom Chef, Kollegen, Eltern oder Fremden. Ein ehrliches Kompliment streichelt die Seele. Die wichtigste Anerkennung ist aber unsere eigene. Schließlich führen wir die längste Beziehung unseres Lebens mit uns selbst.

Ich glaube der Weg zur Selbstakzeptanz ist ein Weg der Wahrheit. Sich selbst erkennen ist der erste Schritt. Sich mit allen Stärken und Schwächen annehmen, ist der zweite. Gute Vorbilder auf dem Weg zur inneren Freiheit finde ich hilfreich. Jesus ist ein gutes Beispiel.

Der Evangelist Johannes beschreibt den Weg Jesu als einen Weg voller Ablehnung. Gott entsendet seinen Sohn in die Welt und sie verweigert ihm jegliche Anerkennung. Jesus lässt sich aber nicht davon abhalten und trägt das göttliche Wort hinaus. Er macht sich nicht abhängig vom Zuspruch anderer, weil er weiß, wer er ist. In ihm erstrahlt das göttliche Licht. Darum folgt er unaufhaltsam seiner Bestimmung und verkündet:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen“ (Joh 14,6-7).

Durch seine erwählende Bezugnahme schenkt Gott jedem Menschen eine einzigartige Identität. Das gilt nicht nur für seinen Sohn. Die eigene Identität erkennen und respektieren, verstehe ich deshalb als eine lebensnotwendige Aufgabe, weil alle Erkenntnis zuletzt Gotteserkenntnis ist. (Vgl. Friedrich Rittelmeyer, Meditation: 12 Briefe zur Selbsterziehung)