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Schulöffnungen

Schreibschrift und den Zahlenstrahl bis 100 – das lernt mein Sohn gerade in der Grundschule. Bzw. im Homeschooling. Und das ist anstrengend. Für alle Beteiligten. Aber trotzdem ist es gut, dass er nicht in die Schule geht. Denn es verstehe, wer will: Auf der einen Seite sollen wir alle – auch die Kinder – Kontakte einschränken – und auf der anderen Seite werden Schulen wieder geöffnet? Trotz der Mutanten, die so ansteckend und evtl. auch für Kinder gefährlicher sind?

Ja, ich weiß: Homeschooling ist nicht für alle Eltern einigermaßen problemlos zu organisieren. Und ich weiß auch, dass manchen Kindern der Präsenzunterricht mehr fehlt als anderen.

Jesus hat immer auf der Seite derer gestanden, die es schwerer hatten als andere. Weil sie klein waren, alt, schwach oder arm. Und deshalb ist es gut, wenn wir das auch tun. Dass wir die Eltern und Kinder in den Fokus zu nehmen, für die das Homeschooling die größten Herausforderungen mit sich bringt. Weil die Technik fehlt und / oder weil die Eltern ihre Kinder nicht entsprechend unterstützen können. Aber die Schulen jetzt schon wieder zu öffnen – das wirkt wie Aktionismus bzw. Wahlkampf. Weitsichtig und nachhaltig ist das jedenfalls nicht.

Beide genannten Probleme könnte man auch anders beheben: Bildungsverbände haben ja bereits gefordert, Sozialarbeiter in betreffende Familien zu schicken. Und was die Technik angeht, hat das kleine und arme Bremen es vorgemacht: Seit dem Sommer sind dort knapp 100000 Tablets angeschafft worden. Für alle Schülerinnen und Schüler. Und für die Lehrkräfte auch. Und apropos Lehrkräfte: Sind die eigentlich ausreichend geschützt? Bekommen sie z.B. ausreichend adäquate Masken gestellt? Für die größte Massenveranstaltung Deutschlands? Nichts anderes ist die Schule doch, wenn man ehrlich ist.

Ich bin sicher, dass die Schulen gute Hygienekonzepte haben. Aber machen wir uns doch nichts vor: Diese Konzepte KÖNNEN dort gar nicht vollständig eingehalten werden. Und zur Erinnerung: Australien und Israel haben einst ihre Schulen zu früh wieder geöffnet – mit fatalen Folgen. Und was würde es Eltern und Kindern nützen, wenn man – bei niedrigen Inzidenzzahlen – wieder in die Schule gehen dürfte, um dann bei Höheren doch wieder ins Homeschooling zu müssen? Mit so einem Hin und Her kann niemand einigermaßen gut planen und lernen.

Die Schwachen der Gesellschaft zu unterstützen – ich bin sicher, da wäre Jesus sofort dabei. Aber bitte: Immer mit Weitsicht und Nachhaltigkeit.

Sie können das Video zum Beitrag unter der folgenden Adresse anschauen:

https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=98383