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Schnellschuss

„Schnell ist gut. Aber Präzision ist alles.“ Wer hat`s gesagt? Da kommen Sie nie drauf.

Ich dachte zunächst, der Spruch könnte von einem älteren Fußballspieler stammen. Also so Anfang, Mitte Dreißig. Nicht mehr so schnell wie die Jungen, aber mit einem herausragenden Stellungsspiel. Richtig? Falsch.

Also, wer hat`s gesagt? Es war Wyatt Earp, der schnellste Revolverheld im Wilden Westen. (Außer Lucky Luke natürlich, der bekanntlich schneller zieht als sein Schatten.)

„Schnell ist gut. Aber Präzision ist alles.“

Mit Schnellschüssen hat man das Ziel halt auch schnell mal verfehlt. Immerhin noch der zweitbeste Schuss, sagen Jäger. Viel besser, als mit einem überhasteten Schuss das Wild nur zu verletzen.

Man kann auch mit Worten zu schnell schießen. Und treffen. Und verletzen. Mancher bräuchte für sein Mundwerk einen Waffenschein. Als jüngerer Mann habe ich so manches Mal mit Worten gleichsam aus der Hüfte geschossen. Frei nach der Devise: Lieber einen guten Freund verlieren, als auf eine Pointe verzichten. Heute weiß ich: so viele Freunde habe ich nicht, dass ich sie mit verbalen Schnellschüssen vergraulen sollte. So viele Menschen sind mir nicht nahe, dass ich es mir erlauben könnte, sie mit Worten zu verletzen.

„Kennst du einen, der schnell ist, zu reden“; der redet, ohne zu überlegen? „Für einen Schwachsinnigen ist mehr Hoffnung als für ihn!“ Wer hat`s gesagt? Da kommen Sie drauf. Kleiner Tipp, es war nicht Wyatt Earp. Richtig – es steht in der Bibel (Spr. 29,20).