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Schichtarbeiter

Wenn Autofahrer mal statt ihres Wagens den Bus in die Stadt nehmen, muss es schon einen triftigen Grund geben. Besonders morgens, wenn die Busse noch voll sind. Und einem die Fahrgäste, die ständig telefonieren müssen, auf den Geist gehen. Und die Leute immer in der Nähe der Tür stehen bleiben, statt Platz zu machen für Neuzusteiger. Busfahren zu bestimmten Tageszeiten ist Nervensache. Oft genug also haben Autofahrer gute Gründe, auf den Bus zu „verzichten“.

Aber mitunter verpassen sie dann auch wunderbare unvorhergesehene kleine Vorkommnisse, die ihnen den ganzen Tag schöner machen könnten. Wie dieses Erlebnis eines Freundes. Der erzählte: „Ich fuhr an dem Tag ausnahmsweise mit dem Bus. Und der war gerade zwischen zwei Haltestellen, da hielt er plötzlich an. Keine rote Ampel, es gab überhaupt keinen ersichtlichen Grund für das Anhalten. Der Fahrer öffnete die vordere Tür. Eine Frau, die am Bordstein stand, stieg ein, beugte sich zum Fahrer hin, küsste ihn voll auf den Mund und steigt wieder aus. Der Fahrer hat die Tür wieder geschlossen und ist weitergefahren. So was kommt ja nun nicht jeden Tag vor, und so bin ich nach vorn zum Fahrer gegangen und habe ihn gefragt: ‚Entschuldigen Sie, was war das denn grade?‘ Der Fahrer lächelte und sagte:  ‚Och, das war meine Frau. Sie ist Krankenschwester und hat gerade ihre Nachtschicht hinter sich!‘

Was für eine wunderbare Weise, seine Schicht zu beginnen bzw. zu beenden. Vielleicht sehen sich die beiden ja wegen ihrer Schichtarbeit nicht so oft. Aber wenn, dann richtig!