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Sammelleidenschaft

Regelmäßig werde ich schwach! Ich hab nämlich ein Faible für Musik-CDs und besitze mehr davon als ich eigentlich brauche. Ich könnte mir mittlerweile alle Musik, die ich hören möchte, per Streaming anhören. Genau dazu habe ich mich ja auch bei einem entprechenden Anbieter angemeldet. Aber trotzdem gibt es immer wieder Alben von bestimmten Bands, die ich gerne als CD hätte.  Um sie in der Hand halten zu können und damit sie meine Sammlung vervollständigen.

Die einen sammeln CDs oder Schallplatten, die anderen sammeln Briefmarken, Stofftiere, Fußballbilder oder – wenn es der Geldbeutel hergibt – alte Autos zum Beispiel. Sammeln kann man eigentlich alles. Egal, ob total gewöhnlich oder super exklusiv. Das Schöne daran ist: Wir alle haben das Talent zum Sammeln, denn es ist zutiefst menschlich. Das Sammeln hat unseren Vorfahren einst das Überleben gesichert. Wir Menschen wären längst ausgestorben, wenn wir nicht Nahrung und Brennholz auf Vorrat angelegt, sozusagen gesammelt hätten.

Und so ähnlich wie unsere Vorfahren machen wir es ja heute auch noch: Wir bunkern im Sommer Heizöl und Kaminholz für den Winter, und in der Speisekammer lagern wir Nudeln, Mehl und Zucker auf Reserve.

Warum? Ich glaube, im Sammeln steckt das Bedürfnis nach Ordnung. Das Reich des Sammlers ist eine geordnete Welt. Ein Universum in Miniaturformat, das sicher ist vor ungewollten Veränderungen. Sozusagen eine Art Paradies. Eines, das zwar nicht ewig ist, aber dessen Versuchungen man bedenkenlos nachgeben kann. Ohne, dass etwas Schlimmes passiert. Ohne, dass wir letztlich aus dem Paradies vertrieben werden. Und jedes neue Stück weckt die Neugier auf das nächste. Das ist ja das Schöne daran. Und ich glaube, genau deshalb hat Gott das so eingerichtet. Damit wir ein Stück weit genießen können.