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Ruh‘ dich aus

Wie gut, dass nicht jeder Tag stressig ist. Wie gut, dass wir nicht immer Lärm aushalten müssen. Wie gut, dass wir einen Ruhetag haben!

Ein jahrtausende altes Gesetz übrigens, das vierte aus den Zehn Geboten: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun. “ Das galt für alle, auch für Diener und Sklaven, sogar für das Vieh.

Im vierten Jahrhundert nach Christus hat der römische Kaiser Konstantin die Sonntagsruhe zum staatlichen Gesetz erhoben.

Im Zeitalter der Industrialisierung, so ab Mitte des 18. Jahrhunderts, ist diese Alltagsordnung zerbrochen.

Aber man hat im Laufe der Zeit erkannt, dass Ruhe und Erholung Voraussetzung für gute Arbeit sind.

Nonstop im Betriebsmodus – das hält niemand aus.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, die Sonn- und Feiertagsruhe zu regeln. Bei uns ist sie schon lange im Grundgesetz verankert.

Aber: Seit den 1980er Jahren wird unser Recht auf Ruhe immer weiter ausgehöhlt. Verkaufsoffene Sonn- und Feiertage und immer mehr Branchen mit Ausnahmeregelungen… Unser lauter, betriebsamer Alltag läuft einfach durch, sieben Tage die Woche. Arbeit und Lärm. In ermüdender Gleichförmigkeit. Ohne Unterbrechung.

Aus purem Selbstschutz sollten wir an diesem alten Gebot festhalten. Damit wir abschalten können. Uns sammeln. Neue Kraft schöpfen. Kein Lärm in uns, kein Lärm um uns herum. Das übliche Einerlei ausknipsen – Raum für Heiliges… Wenigstens für einen Tag. Wir haben ein Recht darauf!