Beiträge

Rückführungspatenschaft

Bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2020 gab es zwei „Sieger“, wenn Sie so wollen. Erstens das Wort „Corona-Diktatur“ und zweitens das Wort „Rückführungspatenschaft“:

 

Bleiben wir heute mal bei der Rückführungspatenschaft.

 

Es ist aus meiner Sicht eine gute Wahl! Dieses Wort ist zynisch und missbraucht den positiv besetzen Begriff „Patenschaft“.

Denn eigentlich geht es darum, dass die Länder Europas sich gegenseitig bei der Abschiebung von Migranten besser unterstützen wollen. Länder, die mehr Erfahrung haben und das besser hinbekommen, können dann „Rückführungspate“ für ein anderes Land werden.

 

Ich frage mich: Wer denkt sich solche Wörter aus?

Natürlich brauchen wir in der Migrationspolitik eine bessere Zusammenarbeit der europäischen Staaten. Es kann nicht sein, dass nur einige eine Last tragen, andere sich raushalten und einer dann die Verantwortung auf den anderen schiebt.

Gemeinsam kann Europa seiner Verpflichtung nachkommen und Menschen, die vor Bedrohungen geflohen sind menschenwürdig behandeln und Schutz bieten.

 

Als Christ sehe ich mich in der Frage von dem herausgefordert, was uns die Gebote Gottes dazu sagen.

Und eines der grundsätzlichen Gebote der Barmherzigkeit ist es, den Fremden aufzunehmen. Auch Jesus selbst solidarisiert sich mit den Fremden und sagt: Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen. Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

 

Übrigens: Sogenannte „Integrationspatenschaften“ haben in unserem Land schon viel Gutes bewirkt und Menschen geholfen, eine neue Heimat zu finden.