Beiträge

Roschdbrotworschd

Immer, wenn bei uns geschwenkt wird, darf eine Sache auf dem Rost nicht fehlen: Weiße Bratwurst. Denn die war das Lieblingsessen meines Opas. Das ganze Jahr hätte er die essen können. Und im Winter hat meine Oma sie ihm deshalb ab und zu in der Pfanne gebraten. Auch wenn das natürlich nicht annähernd so gut schmeckt wie über Holzkohle gegrillt.
Mittlerweile ist mein Opa schon viele Jahre tot, aber weiße Bratwurst darf trotzdem nicht fehlen, wenn wir schwenken. So wird das Ganze immer auch zu so einer Art Erinnerungsessen.

Apropos Erinnerung und Essen: Heute ist Gründonnerstag. Der biblischen Überlieferung nach sitzt Jesus an diesem Tag zum letzten Mal mit seinen Jüngern zusammen und isst und trinkt mit ihnen. Jesus weiß schon, was ihn in den nächsten Stunden und Tagen erwartet. Er weiß auch, dass es die letzte richtige Mahlzeit für ihn sein wird. Noch einmal nimmt Jesus das Brot, dankt Gott dafür und teilt es mit den Jüngern. Mit dem Kelch und dem Wein macht er es anschließend genauso.

Der Gründonnerstag erinnert an dieses sogenannte „letzte Abendmahl“ und daran, dass Jesus die kommenden Schmerzen stellvertretend für uns durchleben bzw. durchleiden wird. Jesus möchte, dass wir uns später daran erinnern, was er zu Lebzeiten alles gesagt und gemacht hat. Deshalb sagt er, nachdem er Brot und Wein geteilt hat: „….solches tut zu meinem Gedächtnis!“

Bei weißer Bratwurst denke ich immer gerne an meinen Opa zurück. Und beim Abendmahl im Gottesdienst an Jesus und das, was er getan hat.