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Richtig Sommer

Ich sehne mich nach Sommer.

Natürlich ist mir klar, dass Sommer ist. Ich sehne mich nach richtigem Sommer. So, wie ich ihn erlebt habe, als ich noch ein Kind war. Nicht zu heiß, nicht zu kalt. Nicht zu trocken, nicht zu nass. Urlaub am Meer. Der Geruch von Salz und Lavendel, überall Sand. Die Füße verbrennen, bis man das kühle Wasser erreicht. Eis am Stiel und zu viele Wespen.
Heute ist es nicht dasselbe. Wenn ich am Meer liege, denke ich darüber nach, wie ich dort meine Zeit produktiv nutzen könnte. Beim Eis essen beschließe ich, nach dem Sommer weniger Eis zu essen. Ich verfluche den heißen Sand unter meinen Füßen und bin genervt, wenn er später im Auto verteilt ist. Mir fehlen Sorglosigkeit und Unbeschwertheit der Kindheit. Vor allem im Sommer.

So unbeschwert, wie ich es als Kind war, werde ich wahrscheinlich nie wieder sein. Aber vielleicht schaffe ich es dieses Jahr, mal Pause zu drücken. Meine Sorgen auf danach zu verschieben, um wieder ein kleines Stückchen echtes Sommergefühl zu erleben. Um mir bewusst zu werden, wie gut ich es eigentlich habe. Lavendelduft in der Nase. Meeresrauschen. Sand zwischen den Zehen. Kinder am Strand um mich herum, die einen sorglosen Sommer erleben, an den sie später gerne zurückdenken.

Ich nehme mir vor, es ab jetzt jedes Jahr zu versuchen. Einen Sommer zu haben, so wie er früher einmal war.