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Religionskriege

Heute vor 200 Jahren wurde in Frankreich der evangelischen Pfarrer Matthias Desubas  geboren.

Kennen sie nicht?
Ich kannte den auch nicht, bis ich unter folgende wahnsinnige Geschichte gelesen habe: Die evangelische Kirche war im 18. Jahrhundert in Frankreich verboten. Der König hatte bestimmt: Der Protestantismus gehört nicht zu Frankreich. Wer sich zum evangelischen Pfarrer ernennen ließ, wurde zum Tode verurteilt. Kurz bevor Matthias ernannt werden sollte, wurde aber vorher verhaftet. Man wollte ihn hinrichten. Aber immer mehr evangelische Christen sind zusammengekommen und haben seine Freilassung gefordert. Schließlich kam es zu Schusswechseln.

Desubas selber hat die Leute nach Hause geschickt. „Übt keine Gewalt aus, ich bin in Gottes Hand.“ Die Leute sind daraufhin nach Hause gegangen. Desubas wurde 1746 hingerichtet.

Was für eine Geschichte! Einschreiten des Militärs, Volksaufstand, nur weil einer Pfarrer wurde.

Unvorstellbar heute. Oder doch nicht? „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ sagen heute wieder viele. An den Ereignissen von 1746 kann man erkennen, wie das aussieht, wenn der Staat eine Religion verbietet und das entsprechend durchsetzt. Will das irgendeiner?

Wenige Jahre nach Desubas Hinrichtung wurde in Frankreich mit der Revolution Religionsfreiheit gewährt. Ein großer Durchbruch für alle Menschen. Es muss unbedingt dabei bleiben: Was einer glaubt und zu welcher Religion er gehört, geht keinen was an, schon gar nicht den Staat.

Das gilt dann für alle. Nicht nur für Protestanten.